Im folgenden Beitrag erfährst Du alles Wissenswerte über die Erstellung Deines persönlichen Businessplans. Hier möchte Dir StartMyBusiness in chronologischer Abfolge vermitteln, welche Elemente in Deinen Businessplan aufgenommen werden sollten, um ihn mit Erfolg Deinen Investoren und Deinen Banken für Zuschüsse und Förderungen zu unterbreiten.

Businessplan schreiben

Businessplan schreiben – warum und wie?

Du bist ein junger Gründer oder eine Gründerin und möchtest Deinen Businessplan schreiben, weißt jedoch nicht, wie und wo ansetzen? Mit unserer Ausfüllhilfe und – einer Schritt für Schritt-Anleitung – sollte Dir das Schreiben Deines Businessplans leicht von der Hand gehen.

Auch im Falle, dass Du ein Unternehmen übernimmst, bietet Dir unsere Ausfüllhilfe ein wertvolles Gerüst, in welchem Du Deine Zahlen, Daten und Fakten bequem eintragen kannst.

Nützliche Tipps, bevor Du Deinen Businessplan zu schreiben beginnst

  • sSchreibe Deinen Businessplan persönlich. Du kannst Dir jedoch von einem unserer Profi helfen lassen. 
  • Dein Businessplan sollte so kompakt wie möglich geschrieben werden. Achte dabei jedoch darauf, dass Du ihn mit allen wichtigen Bestandteilen versiehst. Er sollte zwischen 20 und 30 DIN A4-Seiten haben, in vereinzelten Fällen kommst Du jedoch auch mit weniger Seiten ans Ziel.
  • Dein Businessplan sollte so geschrieben werden, dass ihn auch technische Laien gut verstehen können. Von der Form her solltest Du Deinen Businessplan gut strukturieren und klar leserlich schreiben. Ein gebundenes Exemplar ist besser als lose Blätter.
  • Achte darauf, dass Deine Ideen und Formulierungen sich im Businessplan nicht widersprechen und gut nachvollziehbar sind.
  • Bleibe beim Verfassen Deines Businessplans ehrlich und bei den Fakten.
  • Versetze Dich beim Schreiben Deines Businessplans in dein Gegenüber. Für ihn oder sie schreibst Du Deinen Businessplan, um Fördermittel zu erhalten. Er oder sie steht im Fokus, weniger Du oder Dein Unternehmen.

Die Gestaltung des Deckblatts / die Titelseite

Gestalte ein ansehnliches und nicht allzu verschnörkeltes Deckblatt. Achte darauf, maximal 2 verschiedene Schriftarten zu wählen

Inhalt des Deckblatts:

  • Überschrift „Businessplan“
  • Deine Geschäftsidee (Bezeichnung als Titel, bzw. Headline)
  • Dein Name und Deine Kontaktdaten
  • Ort und Datum

 

Nach dem Deckblatt kannst Du der Übersicht halber noch ein Inhaltsverzeichnis hinzufügen.

Executive Summary (Zusammenfassung)

Die Zusammenfassung ist der wohl am wichtigste Teil Deines Businessplans. Dieser Teil entscheidet, ob Dein Gegenüber Interesse bekommt und den Plan überhaupt ausführlich liest. Achte dabei darauf, die Zusammenfassung klar und deutlich zu schreiben. Sie sollte zwischen 1 und 2 Seiten lang sein. Ohne Vorwissen sollte Dein Interessent sich eine Idee von Deiner Geschäftsidee machen können. Arbeite alle Punkte heraus, die wichtig und vor allem neu und innovativ sind.

 

Inhalt der Zusammenfassung:

  • Name deines zukünftigen Unternehmens
  • Beschreibung Deiner Geschäftsidee
  • Was macht Dein Produkt besonders? (Vorteile)
  • Unternehmer/Gesellschafter/Team/Kompetenzen
  • Marktanalyse
  • Wer ist die Zielgruppe?
  • Wie wird der Vertrieb gestaltet?
  • Welche Zielsetzungen gibt es?
  • Wie hoch ist der Kapitalbedarf?
  • Welche Chancen und Risiken birgt Dein Unternehmen?

Unternehmer- und Unternehmensbeschreibung – Organisation, Motive und Ziele

Bei diesem Punkt dreht es sich um grundsätzliche Überlegungen und Fakten zur Unternehmenspolitik, zur Motivation der Gründung, der gewünschten Rechtsform, zu gesetzten Zielen und der Wahl des Standortes. Du machst Dir des Weiteren darüber Gedanken, wie Dein Unternehmen organisiert werden soll und über betriebliche Kompetenzen, die vorhanden sind oder zugekauft werden müssen. Überlege auch, welche Tasks du auslagern kannst. Hier entscheidest Du auch, wie die administrative Organisation geregelt wird.

 

Inhalt der wichtigsten Punkte:

  • Dein Name (Name des Unternehmers)
  • Gegenstand Deines Unternehmens (prägnante Zusammenfassung Deiner Geschäftsidee)
  • Beruflicher und schulischer Werdegang aller Gesellschafter und Dir
  • Beschreibung aller unternehmensrelevanten Skills und Kompetenzen, die Du in Bezug auf Dein Vorhaben hast
  • Erzähle über Deine gewonnenen Branchenerfahrungen und Netzwerke
  • Startest Du als Einzelunternehmer oder gründet ihr eine Gesellschaft? Wenn ja, welche?
  • Bei Gesellschaftsgründung: Wie sehen die Beteiligungen aus?
  • Wenn es Gesellschafter gibt: Darstellung Deines Teams, inklusive Stärken, Schwächen und Aufgabenverteilung (Controlling, Marketing, Einkauf, Vertrieb)
  • Machst Du die betriebsinterne Buchhaltung selbst oder lagerst Du sie an einen Steuerberater aus?
  • Verfügst Du und Dein Team über alle relevanten Kompetenzen oder bedient ihr euch externer Experten durch den Zukauf von Leistungen?
  • Ist spezielle betriebliche Hardware und Software notwendig, um den Betrieb zu führen?
  • Werden Mitarbeiter eingestellt? Wenn ja, welche Skills bringen sie mit und wie werden sie zeitlich eingesetzt?
  • Welche Motivation steckt hinter Deiner Gründung? Dies können Gründe wie fehlende Aufstiegsmöglichkeiten im Angestelltenverhältnis, bessere Verdienstchancen, bahnbrechende Ideen, Selbstverwirklichung, die Erfindung eines innovativen Produktes oder Arbeitslosigkeit sein.
  • Erfolgt die Selbstständigkeit hauptberuflich oder nebenberuflich?
  • Gibt es Unterstützung aus dem privaten familiären Umfeld?
  • Auf welchem Stand steht die Gründungsvorbereitung?
  • Benötigst Du zur Erfüllung der gewerberechtlichen Vorschriften einen Geschäftsführer oder erfüllst Du alle Anforderungen dafür selbst?
  • Wo wird der geplante Unternehmensstandort sein?
  • Ist der Betriebsstandort in Deinem Besitz oder muss er gemietet werden?
  • Benötigst Du zur Ausführung Deiner unternehmerischen Tätigkeit eine Betriebsanlagengenehmigung? (Staub, Lärm, Schmutz)
  • Welche Vorteile bietet Dein gewählter Standort? (Gute Verkehrsanbindung, viele Parkplätze, gute Infrastruktur?)
  • Welche baulichen und maschinellen Anforderungen stellst Du an Dein Betriebsobjekt?
  • Formuliere Deine realistisch erreichbare Vision über der Gründungsidee
  • Welche Ziele kannst Du kurzfristig setzen? (Alle Schritte mit Zeitangaben)
  • Welche mittelfristigen Ziele kannst Du in den nächsten 3 bis 5 Jahren erreichen?
  • Welche langfristigen Ziele planst Du? (Marktanteile, Unternehmensphilosophie)

Produkt – Angebot und Dienstleistung, kurzum „Geschäftsidee“

Beschreibe Dein Angebot (Produkt/Dienstleistung) so detailliert als möglich. Arbeite die klaren Vorteile für den Kunden raus und zeige auf, in welchen Punkten sich Dein Produkt von der Konkurrenz unterscheidet. Deine Geschäftsidee sollte vom Gegenüber in wenigen Minuten klar verständlich sein. Formuliere in diesem Punkt schwer verständliche Begriffe so, dass es auch jemand versteht, der nicht „vom Fach“ ist wie Du.

 

Inhalt zu Deiner Geschäftsidee:

  • Wie sind die Produktmerkmale Deiner Dienstleistung?
  • Beschreibe Dein Produkt detailliert
  • Beschreibe etwaige Zusatzangebote (Garantieleistung, Beratung, Service, Montage)
  • Welche Kundenbedürfnisse werden durch Dein Produkt befriedigt?
  • Formuliere einen klar definierten Kundennutzen
  • Existieren vergleichbare Produkte von der Konkurrenz?
  • Wie wird die Leistung erbracht? Direkt oder durch Zulieferer?
  • Bezug von Rohstoffen für die Produktion
  • Preis der Rohstoffe und Waren im Einkauf
  • Preis der Leistung
  • Haben Deine Produkte Potential zur Weiterentwicklung?
  • Krisenmanagement: Wie gehst Du mit dem Launch von Ersatzprodukten der Konkurrenz um?

Branche – Mitbewerber – Markt

Du solltest Dich mit dem Markt, Deiner Konkurrenz und Marktlücken weitgehend auseinandersetzen und eine Zielgruppenanalyse machen. Einerseits kannst Du ein Marktforschungsinstitut beauftragen und hohe Kosten löhnen oder du kümmerst Dich in Eigenregie um die Marktanalyse. Durch Gespräche mit Lieferanten, potentiellen Kunden kannst Du Dich diskret umhören und erste Einschätzungen tätigen. Lese auch Fachzeitschriften und besuche Fachmessen.

 

Inhalt der Marktanalyse

  • Beschreibe den heimischen Markt (Vorreiter, Anzahl der Betriebsstandorte, Betriebsgrößen)
  • Wer ist der Branchenschrittmacher?
  • Marktentwicklungen?
  • Welche Faktoren bestimmen das Branchenwachstum?
  • Welche Trends und Bedürfnisse gibt es derzeit am Markt?
  • Was wird Dein Absatzmarkt sein und wie groß ist er?
  • Welche Entwicklungen wird der Markt über die nächsten Jahre nehmen?
  • Wer kauft üblicherweise Dein Produkt oder Deine Dienstleistung?
  • Existieren ähnliche Produkte der Konkurrenz?
  • Kannst Du für Dein Produkt eine Marktlücke oder Marktnische erkennen? Beschreibe sie mit Fakten und Zahlen so detailgetreu wie möglich.
  • Hat Dein Unternehmen ausreichend Kundenpotential?
  • Was veranlasst die Zielgruppe, dein Produkt zu kaufen?
  • Welchen Vorteil hat der Kunde, das Produkt bei Dir zu kaufen?
  • Welches Problem löst Dein Produkt für Deine Zielgruppe?
  • Wie oft wird der Kunde voraussichtlich Dein Produkt in Anspruch nehmen oder kaufen?
  • Welche Absatzmengen, welchen Umsatz und welchen Gewinn wirst Du erzielen?
  • Wer ist Dein Hauptkonkurrent?
  • Wie heißen die 3 wichtigsten Konkurrenten?
  • Welche Maßnahmen hast Du und die Konkurrenz in common? (Preis, Zusatzangebote, Werbung, Aktionen?)
  • Wo liegen die Stärken und Schwächen Deiner Konkurrenten?
  • Wie kannst Du Dich von deiner Konkurrenz abheben?

Marketing

Ein Marketing mit Pfiff ist das Um und Auf, wenn Du Dein Produkt bekanntmachen und vermarkten willst. Dein Unternehmenserfolg basiert auf Absatz und Umsatz und Dein Produkt muss einen Mehrwert für den Konsumenten haben, um gekauft zu werden. Dein Ziel soll sein, Deiner Zielgruppe diese Vorteile schmackhaft zu „verkaufen“

 

Inhalt Deiner Marketing-Strategie:

  • Optik Deines Produktes (Design, Farbe etc.)
  • Welche Maßnahmen musst Du zur Einführung Deines Produktes ergreifen?
  • Zeitplan und Umsetzung
  • Brand und Logo, Farben, Schriftart, Internetauftritt
  • Preisgestaltung: Tiefpreis, Mittelpreis oder Premium-Segment?
  • Orientierst Du Dich bei der Preisgestaltung auf Richtwerte, Konkurrenz oder selbst kalkuliert?
  • Bietest Du Rabatte, Skonti, Zahlungsziele?
  • Bist Du über die Handelsspanne in Deiner Branche informiert?
  • Gedanken zum Vertriebsweg: Online Shop, persönlicher Verkauf an den Kunden durch Handelsvertreter
  • Welchen Weg muss der Kunde gehen, um an Dein Produkt zu gelangen? (Bestellprozedere)
  • Benötigst Du ein Lager (dies ist mit hohen Lagerkosten verbunden)
  • Ist ein Zustellfahrzeug von Nöten (bei einem Pizza-Lieferdienst z.B.)
  • Deine werbepolitischen Maßnahmen- und Strategien
  • Welche Werbemittel setzt Du ein? (Banner, Internetauftritt, TV-Werbung, Visitenkarten, Flyer etc.)
  • Willst Du PR-Kampagnen starten? Werbeträger im Sport und in der Kunst?
  • Wirst Du Dich einer Werbeagentur bedienen?
  • Wie hoch soll Dein Marketingbudget sein?

Finanzplanung – Kapitalbedarf – Finanzierung – Liquidität und Rentabilität

Diese Analyse interessiert vor allem Banken, Geldgeber und Förderstellen. Du solltest in diesem Abschnitt die genaue Kapitalhöhe angeben, die Du benötigst und Angaben über Deine Liquidität und Bonität machen. Ferner interessiert Deine Investoren auch die Frage nach der Rentabilität Deiner Geschäftsidee, sprich, rentiert sich eine Investition in Deine Firma überhaupt? Du solltest in Deinen Businessplan auf alle Fälle die Kapitalbedarfsplanung aufnehmen. Neben diesem Punkt sind auch weitere Planungen wie die Finanzierungsplanung, die Liquiditätsplanung und die Planung von Umsatz und Ertrag maßgeblich. Üblicherweise finden sich im Businessplan sehr häufig Planbilanzen vor (Plan-GuV-Rechnungen, die in drei Varianten dargestellt werden:

  1. Worst Case (Zahlen im schlechtesten Fall)
  2. Realistic Case (wahrscheinliche Zahlenentwicklung)
  3. Best Case (Zahlen bei optimaler Entwicklung)

Üblicherweise beträgt der Planungszeitraum zwischen 3 und 5 Jahre. Plane besonders das erste Geschäftsjahr gründlich und strukturiert durch. Für die Planung Deiner Zahlen benötigst Du wahrscheinlich professionelle Hilfe vom Fachanwalt oder Steuerberater, bzw. professionelle Tools zur Erstellung Deines Businessplans.

Faustregel: Plane Deinen Ertrag möglichst vorsichtig (niedrig) und Deine Ausgaben immer großzügig (hoch bemessen).

 

Inhalt der Finanzplanung:

  • Wieviel Geld benötigst Du für Investitionen (Bau, Maschinen, EDV-Anlagen, Fuhrpark, Rohmaterial, Ware)
  • Welcher Kapitalbedarf entsteht Dir für die Gründung an sich?
  • Wie hoch bemisst Du die laufenden Kosten im Betrieb?
  • Verfügst Du über Eigenkapital? Wie hoch ist das Fremdkapital? Gibt es Unterstützung aus der Familie?
  • Hast Du finanzielle Sicherheiten, um bei Banken und Investoren zu bürgen?
  • Gibt es sonstige Kapitalgeber?
  • Bestehen Förderungen seitens des Landes, Bund, Gemeinde?
  • Wie hoch schätzt Du Deinen Unternehmerlohn ein?
  • Wie hoch planst Du den zusätzlichen Gewinn ein für Kreditrückzahlungen
  • Mit welcher Absatzzahl (Verkaufsmenge) rechnest Du?
  • Wie hoch wird der voraussichtliche Gewinn sein?
  • Lass vom Profi berechnen, wie hoch der Umsatz sein muss, um alle laufenden Kosten, inklusive Personalkosten, sein muss, um einen guten Deckungsbeitrag zu erwirtschaften.
  • Plane für alle weiteren Geschäftsjahre alle Einnahmen und Ausgaben. Am besten machst Du eine monatliche Überschlagsrechnung um zu sehen, ob sich Deine Einnahmen mit den Ausgaben decken und unterm Strich noch Gewinn übrigbleibt.
  • Frage dich zuletzt, ob sich Dein Vorhaben amortisiert!

Chancen & Risiken

Ohne Risiken geht es nicht. Behalte deshalb Dein Unternehmen und die Konkurrenz gut im Auge, um in Notsituationen einen Plan B zu haben. Zeige Deinen Investoren, dass Du gegenüber Risiken gewappnet bist. Schreibe eine übersichtliche und ehrliche „SWOT-Analyse“ = Matrix zu den Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren.

 

Inhalt Deiner Chancen & Risiken:

  • Welche Chancen siehst Du für Deine Geschäftsidee?
  • Welche damit verbundenen Gefahren siehst Du?
  • Welche Risiken können sich in der Unternehmensleitung, Produktion, im Marketing und in der Finanzierung ergeben? (z.B. Kunden zahlen nicht oder nur schleppend)
  • Beschreibe akribisch, wie Du Dich auf mögliche Risiken vorbereitest
  • Skizziere mögliche Lösungsmaßnahmen
  • Welche Risiken können minimiert werden?
  • Wie ist die Entwicklung von Markttendenzen und Konsumentenverhalten?
  • Wie könnte sich Dein Unternehmen im besten Falle entwickeln?