Viele junge Gründer beginnen bereits im Studium damit, die spätere Geschäftsidee zu entwickeln. In diesem Lebensabschnitt haben viele noch keine familiären Verpflichtungen und genügend Zeit, ihre ganze Energie in die eigene Vision zu investieren. Daher bietet es sich oft an, direkt im Anschluss an die Hochschule oder Uni mit dem eigenen Unternehmen durchzustarten. Weil die berufliche Unabhängigkeit so verlockend ist, überstürzen manche Gründer allerdings den Sprung in die Geschäftswelt, wodurch sie auf Probleme und Hürden stoßen, die sie mit einer besseren Planung hätten umschiffen können. Maßgeblich für den Erfolg ist deshalb eine gute Vorbereitung. Solltest Du bereits eine vielversprechende Idee für Dein Unternehmen haben, ist es an der Zeit, mit der richtigen Planung zu beginnen. Zu berücksichtigen sind Überlegungen zum Geschäftsmodell und dem Aufbau des Unternehmens, zur Finanz- und Finanzierungsplanung sowie zentrale Marketingaspekte für den reibungslosen Markteinstieg.

Existenzgründung nach dem Studium

Marktforschung und vorbereitende Planung

Jede Gründung beginnt mit einer guten Idee für ein Produkt oder eine Dienstleistung, welches Konsumenten einen Mehrwert bieten soll. Die Vision selbst ist damit das unverzichtbare Fundament, doch braucht es eine nüchterne und kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Vorstellungen, damit die Idee zu einem richtigen Geschäftskonzept heranreifen kann. Dafür musst Du verstehen, für wen Dein Angebot interessant sein könnte. Direkt im Anschluss geht es darum, das Potenzial bei der vorher definierten Zielgruppe zu betrachten. Hierfür werden verschiedene Aspekte berücksichtigt, die Deine Zielgruppe ausmachen. Dazu gehören die Einkommensklasse, die Demografie sowie die geografische Verortung und bestimmte Präferenzen. Danach geht es an die Untersuchung möglicher Konkurrenten.

Die Wettbewerbsanalyse bündelt Wissen zu Stärken und Schwächen von Mitbewerbern, den jeweiligen Marktanteilen und dem gebotenen Portfolio der Konkurrenz. Alle erhobenen Daten sollten in einem letzten Schritt in eine abschließende Marktanalyse einfließen. Durch Umfragen und Studien gewinnst Du wichtige Informationen über Kundenbedürfnisse, Trends und die Kaufbereitschaft in Deiner Branche.

 

Der Businessplan als Roadmap

Aufwendige und zeitintensive Analysen lohnen sich selbstverständlichen nur, wenn Du die Ergebnisse auch zu nutzen weißt. Die Schlussfolgerungen Deiner Marktforschung sollten deshalb für die Erstellung eines fundierten Businessplans genutzt werden. Der Businessplan ist im Kern eine Roadmap für die anstehende Unternehmensgründung und soll zum einen Dir selbst einen Überblick über Dein Projekt verschaffen und zum anderen Investoren, Kreditgeber oder potenzielle Geschäftspartner von Deiner Vision überzeugen. In einem Businessplan muss die Geschäftsidee deswegen klar und nachvollziehbar beschrieben sein. Zudem sollten Deine Ziele und Strategien aus dem Dokument hervorgehen. Dazu gehört auch eine Zusammenfassung der Ergebnisse der zuvor angestellten Marktforschung. Darüber hinaus sind Details zur Finanzierung, dem Marketing und Vertrieb, der Personalplanung und rechtliche Rahmenbedingungen zu berücksichtigen.

 

Budgetierung und Finanzierung klären

Ein weiterer Kern jedes Businessplans – und damit guter Vorbereitung – ist die Planung finanzieller Ressourcen und Bedürfnisse. Hierbei gilt es, sowohl die Kosten in der Gründungsphase des Unternehmens als auch die laufenden Ausgaben im Betrieb zu berücksichtigen. Neben offensichtlichen Kosten wie der Miete, Gehältern und Materialkosten spielen somit auch Versicherungen, Steuern und benötigte Rücklagen eine Rolle. Die Finanzplanung ist so bedeutend, dass sie als eigenständiges Segment zu sehen ist, ohne die keine Gründung in die heiße Phase gehen kann. Um den Umsatz möglichst realistisch zu schätzen, hilft oft ein Blick in die gesammelten Daten zur Geschäftsentwicklung konkurrierender Unternehmen. Wie auch der Businessplan im Ganzen, dient der Budget- und Finanzplan dazu, potenzielle Geldgeber von Deinem Vorhaben zu überzeugen.

Gleichzeitig stellt er klar, wie viel Fremdkapital ggf. noch benötigt wird, um die eigenen Geschäfte ans Laufen zu bringen. Nach wie vor gilt der klassische Unternehmenskredit als Hauptgeldquelle bei der Fremdfinanzierung. In den vergangenen Jahren sind jedoch Alternativen wie das Crowdfunding hinzugekommen, von denen vorwiegend Start-ups Gebrauch machen. Auch Optionen wie Venture-Capital und Business-Angels sind viele junge Unternehmer gegenüber deutlich aufgeschlossener als noch vor einigen Jahren. Aktuelle Studien zeigen, dass rund 33 Prozent aller KMUs Probleme haben, eine ausreichende Startfinanzierung zu erhalten. Eine gewisse Offenheit und die Diversifizierung über mehrere Finanzierungsquellen sind deshalb von Vorteil.

 

Mit Networking und zielgruppenorientiertem Marketing durchstarten

Erfolg ist immer das Ergebnis von eigenen Anstrengungen und den passenden Rahmenbedingungen. Um die bestmögliche Ausgangslage zu schaffen, solltest Du schon vor der eigentlichen Gründung damit anfangen, wichtige Kontakte zu knüpfen und zu festigen. Bereits während des Studiums kannst Du Dir Dein eigenes Netzwerk bei Praktika, Branchenveranstaltungen und speziellen Networking-Events aufbauen. Dort kommst Du mit möglichen Geschäftspartnern, Kunden und erfahrenen Mentoren in Kontakt. Wichtig ist immer daran zu denken, dass Networking keine Einbahnstraße ist und Dein Gegenüber auch von Dir profitieren möchte. Daher lohnt es sich, innovative Ideen und Ansätze auf ein stabiles Fundament zu stellen.

Dazu gehört neben der bereits erläuterten Vorplanung auch eine passende Marketingstrategie. Damit Du mit der richtigen Kampagne durchstarten kannst, musst Du die bereits definierte und analysierte Zielgruppe ansprechen. Auch hier hast Du die Möglichkeit von der Analyse Deiner Mitbewerber und des Marktes zu profitieren, da Du Wettbewerbsvorteile schneller identifizieren kannst. Entscheidend sind eine klare Botschaft und die möglichst gute Inszenierung der Marke. Ebenso wichtig ist heutzutage allerdings die Reichweite Deiner Botschaft. Setze hierfür nie nur auf einen Marketingkanal, sondern beziehe auch Content-Marketing und Social-Media mit ein. Nur mit dem richtigen Marketingmix sind junge Unternehmen bei ihrer Zielgruppe präsent.